Hurtigruten
Mittwoch, 22.12.2010:
Der erste Tag an Board, nein, Bord der Nordnorge und Weihnachten nähert sich mit schnellen Schritten. Judith will immer Bord als „Board“ schreiben … kommt wohl von zu viel Arbeit …
Die erste Nacht hat zumindest Judith sanft in den Schlaf geschaukelt, während Thomas lange brauchte, um halbwegs müde zu werden. Die See ist relativ unruhig, aber nicht zu stürmisch.
Das Frühstücksbuffet ist, ähnlich wie das Abendbuffet, recht üppig und insbesondere der Shrimpssalat hat es Thomas angetan. Draußen scheint es gar nicht hell zu werden und wir merken, wie wir uns langsam dem Polarkreis nähern. Nach dem Frühstück setzen wir uns in die gemütlichen Sessel auf dem Panoramadeck und genießen die Aussicht. Erfreulicherweise gibt es eine WLAN Verbindung auf dem Schiff und Judith kann weiterhin die Reiseberichte online auf unsere Homepage stellen.
In unserem Zimmer finden wir als kleine Überraschung von Hurtigruten für uns jeweils eine Strickmütze mit der Aufschrift „Hunting the Light“, d.h. auf der Jagd nach dem Polarlicht.
Das Schiff hatte Bergen mit einer Stunde Verspätung verlassen, weil wir noch auf fehlende Passagiere gewartet hatten. Es fehlt auch bei einigen Passagieren das Gepäck, vermutlich aufgrund der schwierigen Flugbedingungen, denn bspw. der Flughafen Frankfurt war am Montag geschlossen gewesen. Wir sind dankbar, dass wir eine problemlose Anreise hatten.




Den Hafen Florø verschlafen wir, in Måløy liegen wir zur Frühstückszeit und als wir Torvik anlaufen, gehen wir auf das offene Deck, um einige Fotos zu machen.



Pünktlich um 12 Uhr essen wir zu Mittag, abermals gibt es wieder das reichhaltige Buffet. Schließlich kommen wir mit nur 10-minütiger Verspätung in Ålesund an.
Es schneit, wobei es nicht sehr kalt ist, vermutlich nur einige Grad unter null. Unser erster Weg führt uns durch die Fußgängerzone zum Treppenaufstieg auf den Berg Aksla. Alles ist tief verschneit und es liegen ca. 20 cm hoher, frischer Schnee, durch den wir stapfen. Die Landschaft wirkt unberührt. Der Weg ist steil mit vielen Treppenstufen, insgesamt sollen es 418 sein. Am Fuße des Berges steht eine Statue vom Wikinger Gange-Rolf oder Rollo, wie die Franzosen ihn nannten. Im Jahr 911 soll er das Herzogtum der Normandie in Frankreich gegründet haben. Nach ca. der Hälfte des Weges haben wir einen Ausblick über die Stadt, die tief verschneit liegt. Die Sicht ist ziemlich diesig und wir entscheiden uns, nicht weiter aufzusteigen und kehren um. Wir gehen entlang wunderhübscher alter Jugendstilvillen. Ålesund wurde nach einem verheerenden Brand Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Über eine Brücke gelangen wir auf einen anderen Inselteil der Stadt, gegenüber von unserem Anleger und haben einen schönen Blick auf die Nordnorge.
















Nass und müde kommen wir gegen 14:30 wieder zum Schiff zurück. Um 15 Uhr legen wir ab und es ist weihnachtliches Basteln angekündigt. Auf mehreren Tischen liegen Papiere, Bastelsets für Christbaumschmuck. Wir versuchen aus Wattebällen einen Schneemann zusammenzubauen, was sich als mühseliges und klebriges Unterfangen erweist. Aus Papierstreifen kleben wir Ringe, die ineinander gereiht, eine Kette ergeben. Neben Thomas sind noch ein paar weitere, nicht übermäßig motivierte Männer dabei. Viel Geduld haben wir nicht, nicht weil wir nicht gerne basteln würden, sondern eher, weil dieser Christbaumschmuck nicht so unbedingt unser Geschmack ist.
Wir machen eine kleine Nachmittagspause bei Weihnachtsmusik in unserer Kabine.
Im Hafen von Molde hält die Nordnorge für ca. eine ¾ Stunde und wir machen einige Fotos vom Schiff aus, auch wieder ein Panoramabild, eine Funktion der Kamera, die es Thomas besonders angetan hat.
Unser Abendessen gibt es erst um 20:30 Uhr, die Passagiere sind auf 2 Schichten aufgeteilt und wir haben die zweite Schicht. Als Menue gibt es Klippfischbolinhos mit Tomatensalat, Hühnchen Livèche mit Gemüserisotto, Paprikasauce und Linsenragout und Warmen Apfelkuchen mit Vanilleeis.
Um 20:30 Uhr ist Einlass in den Restaurantbereich. Dann benötigen die Servicekräfte aber leider erst einmal eine gute halbe Stunde, um Getränke zu servieren und erst gegen 21:15 Uhr kommt sehr Vorspeise – recht spät für die knurrenden Mägen von Judith und Thomas. Das gesamte Menue ist mengenmäßig überschaubar und geschmacklich in Ordnung … mehr aber auch nicht.
Und als Kommentar steht in unserer Menuekarte: „Man sagt, dass eine portugiesische Frau mindestens ein Gericht aus Trockenfisch für jeden der 365 Tage des Jahres zubereiten können müsse, bevor sie heiratsfähig sei. Und jedes zweite dieser Gerichte wird mit Trockenfisch aus Norwegen gemacht.“ Da fragen wir uns, wie viele Gerichte Eva denn gelernt hat – die Frau unseres portugiesischen Freundes Rui.
Donnerstag, 23.12.2010:
Heute haben wir gelernt, was die Norweger an Weihnachten machen … essen. Nicht nur das, aber dafür ist an Bord ausreichend gesorgt. Es wird an den Weihnachtstagen nachmittags noch zusätzlich Kaffee und Kuchen geben, und dies auch noch spät abends nach dem reichlichen Abendbuffet.
Am Vorweihnachtstag, den 23. Dezember sehen die Norweger traditionell „Dinner for One“, das es auch heute deshalb im Konferenzraum geben wird. Es wird auch um den Weihnachtsbaum getanzt, es wird ein Weihnachtsmann kommen und …. aber dazu morgen mehr.
Heute laufen wir sehr früh schon – Judith schläft noch – in den Hafen von Trondheim ein. Ein kalter aber sonniger Tag steht uns bevor, wobei der Sonnenschein sich in dieser Breite auf wenige Stunden tief stehender Sonne um die Mittagszeit beschränkt.
Nach dem Frühstück ziehen wir gegen 8:15 Uhr bei gefühlten -30° Grad, nein, geschätzten -15° Grad los. Es ist noch dunkel und es liegt auch in Trondheim viel Schnee, dieser jedoch ist zu großen Eisplatten gefroren, so dass wir vorsichtig laufen müssen. Judith hat zum ersten Mal ihre schönen neuen Hanwag-Fellstiefel an, die sehr warm sind. Wir gehen Richtung Innenstadt, um die erste Kirche zu besichtigen, Vår Frue Kirke. Eine blaue Dämmerung beginnt im Osten aufzusteigen. Die Stadt ist weihnachtlich geschmückt und auch Eisblumen schmücken einige Fenster.





Var Frue Kirke:



Nach der hübschen Vår Frue Kirke besichtigen wir den Nidarosdomen, eine große Kathedrale mit einer eindrucksvollen Schirmfassade. Die Kathedrale ist zwar sehr beeindruckend, jedoch auch dunkel und dadurch in gewisser Weise von erdrückender Stimmung.



Anschließend gehen wir über eine alte Holzbrücke in Richtung der Festung von Trondheim, von der aus wir einen wundervollen Blick über die Stadt haben. Wir durchqueren hübsche Straßen, gesäumt von kleinen Holzhäusern und riesigen Schneebergen und stapfen durch den Schnee auf die Festung hinauf. Es ist wirklich sehr kalt und wir haben beide rot verfrorene Gesichter. Thomas macht einige Panoramaaufnahmen und dann geht es wieder herunter Richtung Schiffsanleger.









Es ist inzwischen 11 Uhr. Thomas macht noch einige sehr schöne Bilder von der Nordnorge von einem Quai gegenüber mit der auf dem Schiff stehenden und winkenden Judith.


Gegen Mittag läuft das Schiff aus und die Fahrt Richtung Bodø beginnt, hinein in die Polarnacht. Wir machen bei einem Quiz mit, um welche Uhrzeit wir den Polarkreis überqueren werden, das geplante Zeitfenster liegt zwischen 6:30 und 8:00 Uhr morgen.
Ansonsten essen wir reichlich zu Mittag, hören uns die Veranstaltung über die Weihnachtsbräuche in Norwegen an, sitzen auf dem Panoramadeck und genießen die Aussicht in die Küstenlandschaft in blauer Dämmerung.





Freitag, 24.12.2010:
„Vi ønsker alle en god jul!“
Heute ist Heiligabend. Wir sind gerade beim Frühstück, als wir den Polarkreis überqueren. Die beleuchtete Weltkugel zieht um 7:29:56 Uhr an uns vorbei und wir versuchen schnell im Dunkeln einige Bilder zu machen.

Die Fahrt geht weiter nach Bodø und wir genießen auf dem Panoramadeck die Aussicht. Judith lädt neue Bilder auf die Homepage, schreibt Weihnachtsemails an Freunde und Thomas macht Fotos von der Dämmerung, die zu unserem Erstaunen immer heller wird. Wir sind zwar jetzt nördlich des Polarkreises, die Sonne geht nicht mehr auf, aber es wird trotzdem relativ hell und am Horizont ist um die Mittagszeit herum ein roter Streifen zu sehen, so als ob wir einen Sonnenauf- oder -untergang haben, der nicht enden will. Es ist ein traumhafter Anblick, die weichgezeichneten Silhouetten der Berge und Dörfer in Grau-, Violett- und Blautönen, die unsere Kamera nicht einfangen kann.




Um 10:15 Uhr ist Polarkreistaufe angesagt. Jeder, der zum ersten Mal den Polarkreis überquert, wird vom Kapitän getauft. Wir versammeln uns alle auf Deck 7, das ist das oberste Deck. Nach der obligatorischen Ansprache des Reiseleiters in 3 Sprachen (Norwegisch, Englisch und Deutsch), bittet er die Passagiere, nach König Neptun zu rufen, der prompt vom darunter liegenden Deck hoch kommt, ein Mann mit Krone und Maske. Der Reiseleiter benennt den Sieger der die korrekteste Zeit für die Überquerung des Polarkreises erraten hat und dafür eine Flagge des Schiffes erhält. Anschließend beginnt die Taufzeremonie und einige der erst Freiwilligen trauen sich dann doch nicht. Es wird nämlich eine Taufe im wahrsten Sinne des Wortes, d.h. der Kapitän gießt demjenigen mit einer Kelle Eiswasser inkl. Eiswürfel in den Nacken. Thomas ist mutig, aber auch Judith lässt es sich nicht entgehen und wir halten den Moment auf Film und Foto fest. Anschließend geht es schnell in die Kabine zum Umziehen.


Nach dem gewohnt üppigen Mittagsbuffet – inzwischen hat die Nordnorge auch um 12:30 Uhr in Bodø angelegt – ziehen wir los. Eigentlich ist geplant, dass die Passagiere bei einem Gottesdienst in der Domkirche um 16:00 Uhr teilnehmen können. Wir wollen uns jedoch die Bodin Kirke ansehen, die wesentlich hübscher sein soll, wenngleich sie 3 km entfernt außerhalb liegt.
Laut Reiseführer soll Bodø nicht unbedingt die attraktivste Stadt sein, woran leider die Deutschen schuld sind, die diese während des zweiten Weltkrieges zerbombt hatten. Dennoch finden wir einige hübsche Häuser, aber auch lange Straßen mit Industriegebäuden. Es ist ziemlich kalt, geschätzte -5° Grad und die Gehwege bestehen zum größten Teil aus gefrorenen Eisplatten. Nach einer guten Stunde haben wir schließlich die Kirche erreicht. Schon von weitem sehen wir Autos, die sich stauen und viele Fußgänger, die zur Kirche streben. Wir kommen gerade passend zum Gottesdienst (zum Glück etwa ½ Stunde davor, sonst hätten wir durchs Fenster zuschauen müssen), der um 14:15 Uhr beginnt. Die Kirche ist wunderschön, mit Kerzen beleuchtet und wir finden einen Sitzplatz an der hinteren Wand. Der Gottesdienst ist sehr feierlich und Thomas singt sogar die norwegischen Lieder mit, die wir als Text bekommen hatten. Wir sind froh, in dieser Kirche zu sein, um die weihnachtliche Stimmung zu genießen.








Auf dem Rückweg läuft uns sogar der Weihnachtsmann über den Weg … (Thomas ist überzeugt: Das war der Echte!)




Um kurz nach 16 Uhr sind wir zurück auf dem Schiff und es gibt abermals eine Veranstaltung, den Tanz um den Julebaum, der mit dem Schmuck, den wir Passagiere gebastelt hatten, nun geschmückt ist. In drei Kreisen laufen die Passagiere um den Baum, jeweils in die andere Richtung drehend und es werden norwegische Weihnachtslieder gesungen (inkl. einmal Stille Nacht/Heilige Nacht auf Deutsch und Englisch).



Nach einer kleinen eigenen Bescherung, gibt es dann am Abend das große Weihnachtsbuffet.
Stille natt, hellige natt!
Alt har søvn og mørke tatt.
Trofast våker de hellige to,
Varsomt vugger de barnet til ro.
Jorden tar himlen I favn,
Jorden tar himlen I favn.

Samstag, 25.12.2010:
Nach einer Nacht im Hafen von Bodø, beginnen wir den ersten Weihnachtstag mit einem gemütlichen Frühstück. Der Himmel in Bodø ist leicht bedeckt und es ist weiterhin sehr kalt mit ca. -5° Grad.
Um 10 Uhr starten wir dann unsere erste organisierte Ausflugstour, eine Busfahrt zum Saltstraumen, einem nur 130 m breiten, aber 30 m tiefen Sund, der zwischen dem Saltfjord und dem Skjerstadtfjord liegt und den Ruf genießt der stärkste Mahlstrom der Welt zu sein. Im Gezeitenwechsel zwischen Ebbe und Flut fließt das Wasser (4 mal täglich über 4.000.000 Kubikmeter) durch den Sund und bildet bis zu 5 Meter tiefe Strudel, welche auch schon einige Boote in die Tiefe gezogen haben.
Da der Saltstraumen ca. 35 km Kilometer entfernt ist, müssen wir dies mit der organisierten Bustour machen, was im Grunde jedoch nicht so unser Fall ist. Die Straßen sind sehr leer und wir kommen gegen 11:30 Uhr an, fahren einmal über die Brücke und zurück und parken dann unterhalb der Brücke. Eine hübsche Kirche ist wie immer leider geschlossen, so dass wir nur einige Fotos von außen machen. Dann gehen wir ein Stück die Brücke hoch, weitere Fotos machen inkl. einiger Panoramafotos und schließlich gehen wir noch zum kleinen Leuchtturm in der Nähe des Wassers. Der Saltstraumen bildet zu dieser Tages- bzw. Jahreszeit nur kleine Strudel, die nur ahnen lassen, wie mächtig diese sein können. Anschließend fahren wir nach einer Toilettenpause – organisiert wie eben solche Ausflüge sind – wieder mit dem Bus zurück.












Ein kleiner Rundgang durch Bodø, bei dem wir noch Fotos von dem Domkirke und dem Hafen machen, schließt unseren Aufenthalt ab. Bodø hat eine überdachte Fußgängerzone, da das Wetter hier entweder regnerisch oder kalt ist.





Zurück auf dem Schiff, essen wir eine Kleinigkeit, machen eine kurze Mittagsstunde, dann gibt es Kaffee und Kuchen, damit wir mit dem Essen auch ja nicht zu kurz kommen … und Judith fängt an, sich langsam Sorgen um ihre Figur zu machen.
Inzwischen ist der Himmel sternenklar und wir hoffen, dass wir auf dem weiteren Weg in den Norden auch das Polarlicht sehen werden.
Noch ein kleines Schmankerl für unsere Website-Leser: wir probieren zum ersten Mal den Whirlpool auf Deck 6 (da ist auch unsere Kabine) aus. Draußen unter null Grad, das Wasser jedoch 40° Grad, herrlich warm und total lustig ist es auch.

Nachtrag zum 25.12.2010:
Am Abend, nachdem wir in Svolvær angelegt haben, der Hauptstadt der Lofoten, geht unsere Reise durch die schmale Fjordwelt der Lofoten.

Wir haben das Glück, in den Trollfjord einlaufen zu können, eine Seltenheit in der Winterzeit bei den Hurtigrutenfahrten. Der Trollfjord ist ein sehr schmaler Fjord, 2 ½ km lang, an der Mündung nur 100 m breit. Die Berge links und rechts ragen bis zu 1.000 m in die Höhe. Um ca. 23:30 Uhr passieren wir die Mündung des Fjords, die aus der Ferne kaum zu erkennen war. Die Fahrt im Dunkeln ist beeindruckend, wir stehen vorne am Deck und verfolgen die Scheinwerfer. Am Ende des Fjords bedeckt eine dünne Eisschicht das Wasser und wir wenden. Wir haben das Gefühl, dass das große Schiff nur einige Zentimeter vor der Felswand halt macht, bevor der Rückwärtsgang eingelegt wird.


Sonntag, 26.12.2010:
Heute beginnt der Tag sehr geruhsam. Wir gleiten über die ruhigen Fjorde, um uns herum Schnee bedeckte, relativ hohe Berge. Nach einigen Häfen laufen wir schließlich um 14:30 Uhr in Tromsø ein, normalerweise eine sehr lebendige Stadt, wenn nicht heute der zweite Weihnachtsfeiertag wäre. Sämtliche Geschäfte haben geschlossen, aber auch die Museen, von den Kirchen, die in Norwegen sowieso nur wenige Stunden ab Tag auf sind, ganz zu schweigen. Tromsø ist das Tor zum Nordpol bzw. Eismeer und im den letzten Jahrhunderten haben von hier aus diverse Expeditionen ins Eismeer gestartet unter anderem die von Amundsen.






Es ist inzwischen wieder recht dunkel, wenngleich heute um die Mittagszeit es sich noch zu einer schönen Dämmerstimmung entwickelt hatte, weit ab von der finsteren Polarnacht, die wir befürchtet hatten.
In Tromsø gibt es wieder organisierte Fahrten, unter anderem zur modernen Eismeer-Kathedrale auf der gegenüberliegenden Seite des Fjordes, denen wir uns aber nicht anschließen. Wir machen einige Fotos aus der Ferne, laufen etwas durch die Stadt und verbringen den restlichen Tag mit Lesen und Ausruhen.









Am Abend bekommt Judith leider leicht Fieber und die typische Urlaubserkältung scheint im Anmarsch. Thomas organisiert von einer netten Familie ein gutes spanisches Mittel auf Paracetamol-Basis und wir hoffen, dass die Erkältung nicht von langer Dauer ist.
Montag, 27.12.2010:
Eine relativ stürmische Nachtfahrt liegt hinter uns, Judith hat aufgrund des Erkältungsmittels einigermaßen gut schlafen können, ist aber immer noch schlapp. Um ca. 5:30 Uhr legen wir in Hammerfest an und Thomas steht auf, um einige Fotos zu machen. In Hammerfest, der nördlichsten Stadt der Welt, ist der einzige Eisbärenclub, den es gibt. Und wenn dieser nicht zu der Uhrzeit geschlossen wäre, wären wir jetzt Mitglied geworden. Das Wetter ist trocken, aber wolkig und während der Fahrt fahren wir auch durch einige heftige Schneeschauer. Leider ist das Wetter nicht geeignet, um mögliche Polarlichter zu sehen und auch sonst stehen unsere Chancen diesbezüglich schlecht, eine Website weist auf zur Zeit geringe Sonnenaktivitäten hin.


Um 10 Uhr morgens besichtigen wir die Kapitänsbrücke und erhalten anschließend sogar jeweils eine Urkunde über die Besichtigung mit unseren Namen. Es gibt ein frühes Brunch, da es um 11:45 Uhr los zum Nordkap gehen soll.


Wir kommen in Honningsvåg an, der Hauptort auf der Insel Magerøy, auf der das Nordkap liegt. Wir fahren mit 3 Bussen durch die dunkle, verschneite Landschaft, vorneweg ein Schneeflug. Am Horizont zeichnet sich zwar eine leichte Dämmerstimmung ab, insgesamt liegen aber verhangene Wolken über der Insel und wir bekommen ein Gefühl dafür, was es heißt, am Ende der Welt zu sein, zumindest am Ende von Europa.
Das Nordkap ist ein hohes Plateau, das 307 m über dem Meer herausragt. Dort befindet sich eine beleuchtete Weltkugel und eine in die Felsen gebaute Nordkaphalle, wo es Souvenirs, ein Bistro, eine Kapelle und eine Grotte gibt. Im unteren Gebäudeteil ist auch ein kleines Kino, in der wir einen Panoramafilm über das Nordkap sehen.




Am Abend gibt es noch ein Highlight auf Deck 7. Ein Fischerboot bringt frisch gefangene Königskrabben an Bord und wir werden mit einem Meeresfrüchte Buffet verwöhnt.



